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Als Neugründungszeitpunkt gilt das Erntedankfest 1952. Zu dieser Zeit hatte Chorleiter Hugo Barthelmy erstmals ein richtig musizierfähiges Ensemble in der Kirchengemeinde Ende zusammengestellt. Der Standardchor umfasste später folgende Bläser:
 
Trompete Sopran: Erwin Assmann, Karl-Heinz Wiemer, Gerd Kebsch
Trompete Alt und Es-Horn: Hermann Krumnack, Ernst Brass
Waldhorn und Tenorhorn: Horst Bönnhoff und Peter-Wilm Brinkmann
Kaiser-Tuba: Horst Weber
 
Vorangegangen waren intensive Geburtswehen, die durch den unvergessenen Pastor Türger eingeleitet wurden. Pastor Türger, dem auch großes kaufmännisches Geschick nachgesagt wird, war ebenfalls bekannt unter dem Pseudonym "Papst von Ende". Sein Gegenpart auf der politischen Ebene war Bürgermeister Hugo Knauer, der als "Kaiser von Ende" galt. Beide hatten übrigens, trotz aller Verschiedenheiten, eine große Hochachtung voreinander. Ähnliche Situationen gab es ja übrigens bei den weltbekannten Romanfiguren "Don Camillo" und "Peppone", die auch von Pastor Türger hochverehrt wurden, weil sie den Konkurrenzkampf zwischen Kirche und Staat versinnbildlichen.
 
Der ehrgeizige Pastor Türger konnte es jedenfalls Anfang der 50er Jahre nicht verkraften, dass in Herdecke ein Posaunenchor bestand und in Ende nicht. Allein die Tatsache, dass zwei seiner Konfirmanden damals dem Posaunenchor Herdecke angehörten, ließ in ihm die kühne Zielvorstellung der Bildung eines eigenen Posaunenchores entstehen. In dem Posaunenchor Herdecke musizierten auch 2 Söhne seines Amtsvorgängers Pastor Niemann, die zuvor als Mitschüler von Hermann Krumnack die Ender Konfirmanden als Posaunenbläser für die Nachbargemeinde angeworben hatten. Gestärkt durch die Erkenntnis, dass die in Herdecke hospitierenden Jungbläser bereits die Choräle "Nun danket  alle Gott" und "Lobe den Herren" fehlerfrei auswendig intonieren konnten, sprach Pfr. Trüger sofort ihm geeignete Bläserkandidaten an. Mit Erfolg! Bald schon konnte man in Kirchende auch bei geschlossenen Fenstern des alten Pastorats so etwas ähnliches wie Posaunenklänge wahrnehmen, die mitunter mit Harmoniumklängen vermischt waren. Pastor Türger höchst persönlich  ließ es sich nämlich nicht nehmen, die allerersten Bemühungen der Bläserkandidaten musikalisch zu begleiten. Es genügte ihm dazu vielfach nur ein Finger seiner rechten Hand, um jedem Anfänger die richtige Stimmführung zu verdeutlichen. Ein äußerst schwieriges und nervenaufreibendes Unterfangen. Doch die Bläser, inzwischen mit funkelnagelneuen Instrumenten ausgestattet, machten trotz gelegentlicher Pannen derartige Fortschritte, dass für den Pastor (ganz ohne bläserische Vorkenntnisse) die Chorleitung nicht mehr zu stemmen war. Er konnte damals für die Diskantinstrumente Friedhelm Hagedorn und für die "dicken" Instrumente Willy Plessmann gewinnen. Beide waren ausgebildet in der beschwingten Unterhaltungsmusik und vertraten nicht unbedingt die Musizierweise der Posaunenchöre nach der "Kuhloschreibart". Schließlich wurde der Pastor bei seiner Suche nach einem geeigneten Chorleiter fündig. Er hieß Hugo Barthelmey.
 
(Karl-Heinz Wiemer)